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Das erste Muster:

Die ältesten verzeichneten Muster waren X- oder V-förmige Linien, Dreiecke, Vielecke, aber auch Bogen und Kreise. Diese ersten einfachen Muster bildeten durch Reihung die ersten Ornamente. Es handelte sich um eine einfache dekorative Geometrie. Interessanterweise hat das Wort „Ornament“ seinen Ursprung im lateinischen „ornare“, „schmücken“. Das Ornament an sich hat keine Funktion, einen Sinn erhält es erst durch Verwendung auf einem Gegenstand oder Material.

Erfindung des Papiers:

Die Erfindung des Papiers war für die Tapete von entscheidender Bedeutung. Im Kalender haben wir gerade einen Riesensprung gemacht – in das Jahr 105 n. Chr. nach China. Und obwohl die Chinesen darauf bedacht waren, das Geheimnis der Papierherstellung zu hüten, kam es um 800 in den Nahen Osten und von dort aus im 12. Jahrhundert nach Europa.

Vorläufer der Tapete:

Im Mittelalter wurde goldgeprägtes Leder auf Holzrahmen gezogen, mit denen Wände bekleidet wurden. Diese Wandbekleidung nannte man Spanischleder. Jedem war sofort klar, woher diese Mode kam. Die Wandbekleidung hatte aber auch eine andere Funktion – das Leder dämmte gut die kalten mittelalterlichen Steinwände. Zu den Vorläufern der Tapete gehört neben Leder auch die Tapisserie. Die Papiertapete war dann eigentlich nur ein billigerer Ersatz für teure, den Reichen vorbehaltene Tapisserien und das Spanischleder.

Handbemalte Tapeten:

Tapeten wurden zunächst nicht gedruckt, sondern handbemalt. In diesem Punkt lässt sich die Geschichte exakt rekonstruieren: Es war Jean Bourdichon, ein französischer Maler und Illuminator, der 1481 für Ludwig den XI. 50 bemalte Rollen Papier mit Engeln auf blauem Grund anfertigte. Einen Aufschwung erlebte die Papiertapete Ende des 15. Jahrhunderts. Mit ihr wurden nicht nur Wände, sondern auch Schränke und Bücherregale dekoriert.

Man beginnt zu drucken:

Einen wesentlichen Anteil am Aufschwung des Tapezierens hatte die französische Familie Papillon. Jean Papillon, der als Erfinder der Mustertapete gilt, gründete die erste Tapetenfabrik und stellte 1688 die erste Papiertapisserie her. Sein Sohn Jean Michel Papillon, ein berühmter Graveur und Drucker, entwickelte die Kunst des Vaters weiter. Als Erster druckte er sog. „Dominopapiere“, also auf einzelne Papierbögen gedruckte rapportierende Muster. Obwohl dieses Verfahren sehr aufwendig und teuer war, hielt es sich bis ins 18. Jahrhundert.

Heute:

Die Tapete war lange Zeit in Vergessenheit geraten, doch in den letzten Jahren ist sie wieder auf den Vormarsch. 

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